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Asiatische Erfahrungen – mit der Masse schlurfen

Für mich ist diese Reise ja der erste Kontakt mit der asiatischen Welt, daher möchte ich hier immer wieder von den Erfahrungen und Beobachtungen schreiben, die ich hier im Alltag in Singapur mache.
Es beginnt gleich ganz zu Beginn der Reise beim Verlassen des Flughafens auf dem Weg in die MRT (die hiesige U-Bahn),  dass man sich über das Tempo wundert, in dem der /die  Vordermann/frau sich vor einem dahin schlappt. Es scheint, dass der gemeine Singalese (oder –in) mit seinem Flip-Flops auf einer unsichtbaren Schiene dahin gleitet, was nicht erlaubt, dass er seine Füße vollständig vom Boden hebt. Das Ganze erfolgt im empfundenen Tempo eines Schlafwandlers, spontante slalomartige Kursänderungen ohne  erkennbaren Grund sind ebenso die Regel (vielleicht sind das Weichen im unsichtbaren Schienensytem?), die jegliches Überholmanöver zu einem Kamikazemnöver machen.
Für den stressgewohnten Europäer bedeutet dies, dass man permanent Gefahr läuft den armen Einwohnern Sinapurs in die Hacken zu treten und man daher sozusagen immer „mit angezogener Handbremse“ läuft, was auf die Dauer ganz schön anstrengend ist. Dabei ist es vollkommen egal, ob man in der MRT, in einer Mall oder irgendwo auf der Strasse unterwegs ist, das Tempo bleibt gleich (vielleicht gibt es ja eine mir unbekannte Geschwindigkeitsbegrenzung für Fußgänger, in dieser von Ge- und Verboten so reichen Stadt??). Vergessen wir also das oft kolportierte Bild der gestressten ameisenhaften Asiaten, die wuselig permanent eiligst in Bewegung sind. Zumindest hier hat man wohl Zeit….

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Viele Menschen, viele Richtungen, ein Tempo (hier in Chinatown)

Apropos schlappen, schlurfen und so weiter: Das Hauptschuhwerk hier in Singapur, wenn man nicht gerade im Büro unterwegs ist, sind Flip-Flops. Nach Analyse und intensivem Studium des Gehstils der Singalesen kann ich endlich den alten Streit zwischen Designern und Ingenieuren auflösen: Eindeutig muss es heissen: „function follows form“, denn wie sonst liesse sich die Entwicklung dieses Schlurf-Skate-Tippel Stils, den die Menschen hier beim Fortbewegen annehmen, erklären? Man vollführt hier Bewegungen beim Gehen, die eher an ein „Trocken-Schlittschuhlauf“ erinnern, denn an ein Gehen, ein Fakt der eben dem Schuhwerk der Flip-Flops geschuldet sein muss, welche man bei Praktizieren eines anderen Gehstils, sagen wir mal beispielhaber des preussischen Stechschritts, wahrscheinlich vom Fuß katapultieren würde und damit dem Vordermann ins Kreuz schiessen würde (was in Singapur sicherlich auch verboten ist).
In intensiven Selbstudien konnte ich auch bei mir schon die ersten Ansätze dieses Schlurfstils bei Flip-Flop Einsatz erkennen. Oder es ist doch ein unsichtbares (vielleich magnetisches??) Schienensystem im Einsatz, mit dem die Regierung hier die Bewegungen Ihrer Schutzempfohlenen steuert? Hmmmm, vielleicht muss ich hier mal weiter investigieren, habe aber gerade das Gefühl, als ob meine Füße mich plötzlich von meinem Cafetisch wegzögen……
Nun noch ein letzes Wort zu Flip-Flops: Diese gibt es hier in allen denkbaren und möglichen Formen und Farben und werden auch von Asiaten gerne noch weiter durch hübsche Socken dekoriert. Wie meine Damen??? Das machen doch nur männliche Nerds, Socken in offene Schuhe anzuziehen? Ich habe gegenteilige Beweise:

Es grüßt Euch schwitzend aus dem Cafe,
Euer SabbaTill

Diskussionen

5 Gedanken zu “Asiatische Erfahrungen – mit der Masse schlurfen

  1. Bring mir bitte unbedingt die Blümchensocken mit!!!!

    Verfasst von kroppo | Januar 13, 2012, 9:12 pm
  2. Erstaunlich, dass diese Socken-Schuh Kombies nicht auch verboten sind! Ist quasi das optische Äquivalent zum „in einen Kaugummi treten“. Also wenn ich da Diktator wär…

    Verfasst von tantem | Januar 15, 2012, 12:01 pm
  3. Verfasst von bravoul | Januar 16, 2012, 9:58 am
  4. Hallo Till!Hier gibt’s eine einfache Lösung für das Problem. 😉 Scheint auch auf Rolltreppen und im supermarkt zu funktionieren.http://spass-junkies.de/2012/01/12/wie-man-mit-langsam-gehern-umgeht/Gruß aus Bonn

    Verfasst von sandraro | Januar 22, 2012, 8:04 am
  5. Hallo Sandra, haha, die Fusgängerklingel ist cool und wäre eine Lösung !!!

    Verfasst von Till Brachvogel | Januar 29, 2012, 4:53 pm

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